Sie transportieren für den Einzelhandel? Dann Hut ab! Dieser Bereich zählt zu den anspruchsvollsten Branchen überhaupt. Sie arbeiten unter enormem Kostendruck inmitten einer Revolution. Traditionelle Geschäftsmodelle, die auf physischen Läden und Kundenfrequenz basieren, gelten immer mehr als überholt. Verhalten und Vorlieben der Endkunden verändern sich so schnell wie nie zuvor, sodass die Branche kaum Schritt halten kann.
Insbesondere Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte stellen fest, dass ihre Logistikprozesse immer komplexer werden. Neben Online-Shopping, Hauslieferungen und einer anspruchsvollen Kundschaft haben sie es mit verderblichen Waren zu tun. Für solche Unternehmen bedeutet ein Lkw, der das ihm in einem Lager zugewiesene Zeitfenster verpasst, nicht einfach nur eine Verzögerung – vielmehr könnte die gesamte Sendung verdorben sein.
KOMPLEXITÄT IM GRIFF
Das Management einer solch komplizierten Supply Chain setzt eine effiziente Transportplanung und Transparenz voraus. Die Fehlertoleranz bei Liefer- und Abholzeitfenstern für verderbliche Waren ist gering. Im Zuge der Entwicklung unserer Smart Booking-Lösung haben wir mit Verladern und Frachtführern zusammengearbeitet, um uns ein genaues Bild von deren Herausforderungen machen zu können, und herauszufinden, wie wir den Prozess möglichst einfach und effizient gestalten können.
Zunächst haben wir einige der häufigsten Probleme beim Transport von Lebensmitteln zusammengetragen. Eine der zeitaufwendigsten Anforderungen betrifft den Verladebereich. Bestimmte Produkte setzen spezielle Hebezeuge voraus, während manche Exportgüter mit einem zusätzlichen Dokumentationsaufwand verbunden sind. In beiden Fällen verlängert sich typischerweise der Prozess, d. h., standardmäßige Zeitfensterbuchungslösungen liefern keine genauen Zeitfensterprognosen ab. Unsere Lösung bestimmt Zeitfenster auf Basis des jeweiligen Produkttyps.
Darüber hinaus wird es häufig komplex, wenn sich Frachtführer beim Gütertransport auf Dritte verlassen. Dies ist oft der Fall bei Sendungen mit den Incoterms EXW (Ex Works) und FCA (Free Carrier). Unsere Lösung liefert Dritten die nötige Transparenz, damit sie beim Buchen von Zeitfenstern sicherstellen können, dass sie von Lagern berücksichtigt werden.
TECHNOLOGIE ALS SCHLÜSSEL
Selbstverständlich sind dies nur einige Beispiele dafür, womit Verlader in der Lebensmittelbranche umgehen müssen. Vorbereitungszeiten hängen etwa von der Art der Ladung und in manchen Fällen vom vorangegangenen Produkt ab. Ein Lkw, der gerade frischen Fisch geliefert hat, muss gereinigt werden, bevor eine neue Ladung aufgenommen werden kann. Ganz ähnlich müssen bestimmte Waren trocken gehalten werden, während andere gekühlt werden müssen – in dieser Branche gibt keine pauschale Transportlösung.
Lager müssen des Weiteren mit vorrangig zu behandelnden Sendungen umgehen, für die dedizierte Ressourcen und Rampen erforderlich sind. Diese haben zwar einen höheren Wert, bedeuten aber auch mehr Aufwand. Ein echter Balanceakt für Verlader, Frachtführer und Lager.
Fazit: Verlader in diesem Sektor stehen im Vergleich zu anderen unter größerem Druck. Aufgrund sinkender Margen und einer komplexeren Verbrauchernachfrage müssen Lieferungen effektiver geplant und kontrolliert werden – bei gleichzeitiger Maximierung der Kapazitäten an den Laderampen. Glücklicherweise haben wir eine Phase erreicht, in der mithilfe der Technologie Stillstands- und Durchlaufzeiten sowie Leerfahrten reduziert werden können.